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Zu den Ursprüngen: Das Internet

Ich weiß nicht, ob Sie auch zu den Freaks gehören, die gerne technische Standards lesen und sich immer mal wieder auf den RFC-Seiten der IETF, der Internet Engineering Task Force, wiederfinden. Manche mögen die technischen Sachverhalte, die in den "Request for Comments" (RFCs) dargelegt sind, für langweilig halten. Ich finde sie spannend. Man lernt eine Menge über das Internet. Wie es funktioniert, welche Ideen es angeleitet und getrieben haben und welche Konzepte und Ideen den einzelnen Netzschichten und Protokollen zugrunde liegen. Eine Unmenge an interessanten Informationen findet sich da, frei verfügbar und für jeden zugreifbar. Ein Wissen, das nicht unbedingt in den Lehrbüchern zu den "Rechnernetzen" oder "Web-Technologien" zu finden ist.

Via Ehrensenf (Sendung vom 26. August) bin ich auf eine wunderbare Webseite der National Science Foundation (NSF) gestoßen. Auf der Seite "NSF and the Birth of the Internet" setzen sich die Amerikaner medial sehr gelungen als Erfinder und Pioniere des Internets in Szene und erzählen seine Geschichte. Eine Geschichte mit Menschen zum "Anfassen", ein Zurückblättern in eine Welt, in der es noch keine Blogs, Chats, ICQs, EMails, Internet-Telefonie und all das gab. Unvorstellbar, nicht wahr?

Vielleicht können Sie nach dem Besuch der NSF-Seite nachvollziehen, warum ein Blättern und Lesen in den alten RFCs aus den 80ern so aufregend und spannend sein kann. Leider lassen die jüngeren RFCs einiges an Qualität und Brillanz vermissen, die noch die "alten" RFCs auszeichnete.

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Lidl und der Kassen-Bug

Es gibt Fehler, im Informatiker-Jargon "Bugs", die etwas anrühriges haben. Ich bat den Menschen an der Kasse bei Lidl um einen Moment Geduld und meine Kinder um Ruhe, um nicht den wunderbaren Moment zu verpassen, bei dem es passierte. Der Lidl-Mensch fluchte kurz auf -- und ich war entzückt! "Einen Moment, davon muss ich ein Foto machen!" Und dann machte ich noch eines. Ich bin heute extra für diesen Fehler zu Lidl gepilgert -- ich wollte es mit eigenen Augen sehen. Gestern hat mir ein Student (vielen Dank Herr Breyer) von diesem Fehler in einer EMail berichtet. Ein richtig schöner Fehler, ein Klassiker geradezu. Ein Fehler, den man selten zu Gesicht bekommt, so einer mit Museumswert. Dafür wäre ich sogar noch weiter gereist als bis zum nächsten Lidl. Der Fehler tritt auf, wenn Sie an der Kasse Waren im Wert von 0 Euro (Null Euro) bezahlen. Dann streikt das System. Die kurze Einkaufsliste dazu: Geben Sie zwei Pfandflaschen zurück und Lidl steht mit 50 Cent bei Ihne

Syntax und Semantik

Was ist Syntax, was ist Semantik? Diese zwei Begriffe beschäftigen mich immer wieder, siehe zum Beispiel auch " Uniform Syntax " (23. Feb. 2007). Beide Begriffe spielen eine entscheidende Rolle bei jeder Art von maschinell-verarbeitbarer Sprache. Vom Dritten im Bunde, der Pragmatik, will ich an dieser Stelle ganz absehen. Die Syntax bezieht sich auf die Form und die Struktur von Zeichen in einer Sprache, ohne auf die Bedeutung der verwendeten Zeichen in den Formen und Strukturen einzugehen. Syntaktisch korrekte Ausdrücke werden auch als "wohlgeformt" ( well-formed ) bezeichnet. Die Semantik befasst sich mit der Bedeutung syntaktisch korrekter Zeichenfolgen einer Sprache. Im Zusammenhang mit Programmiersprachen bedeutet Semantik die Beschreibung des Verhaltens, das mit einer Interpretation (Auslegung) eines syntaktisch korrekten Ausdrucks verbunden ist. [Die obigen Begriffserläuterungen sind angelehnt an das Buch von Kenneth Slonneger und Barry L. Kurtz: Formal Syn

Mit Prof. Handke im Gespräch: Vom Workbook zum Inverted Classroom

Aus dem Netz in Handkes Büro Es gibt diese schönen Momente, da führen soziale Medien zu sozialen Begegnungen im echten Leben. Ich twittere im Nachgang zur #BiDiWe16, ein Dialog mit Jürgen Handke ergibt sich, er schickt mir seine Telefonnummer, ich rufe sofort durch, wir verabreden uns. Drei Tage nach der #BiDiWe16 sitze ich bei Handke im Büro, das gleichzeitig sein beachtlich ausgestattetes Aufnahmestudio beherbergt. Es ist Freitagmorgen, 9. September 2016. Jürgen Handke ist mir kein Fremder. Ich habe zwei seiner ICM-Konferenzen besucht, auf der #BiDiWe16 in Berlin hielt er die Keynote. Er hat für seine Lehre Preise erhalten, zuletzt 2015 den Ars Legendi-Preis für exzellente Hochschullehre. Zugegeben, ich hadere mit dem Konzept des Inverted Classroom -- auch Flipped Classroom genannt. Meine Erfahrungen mit der Programmierausbildung von Informatik-Studierenden des 1. und 2. Semesters lassen mich zweifeln. Videos habe ich auch schon produziert, aber vor allem das selbstgesteuerte