Mein ältester Sohn, bald sechs Jahre alt, hat die vergangenen Tage die "großen Zahlen" für sich entdeckt. Genauer gesagt, er entdeckt das Regelsystem, nach dem Folgen von Zahlen ausgesprochen werden: 3-2-0, dreihundertzwanzig; 1-4-0, einhundertvierzig. Es ist beachtlich, wie hart ein kleines Menschenkind daran üben muss -- einem Computer wäre das in Kürze beigebracht. Ein kurzes Programm würde für immer und ewig "große Zahlen" richtig in Wortfolgen übersetzen. Meinem Sohn müssen wir die Regeln wieder und wieder erklären. Es bewahrt ihn nicht vor Fehlern. Ein mühsamer Prozess, der spielerisch umgesetzt zwar Spaß macht, aber eines schön verdeutlicht: unsere Hirne sind nicht gerade für solche Regeln gemacht. Auf der anderen Seite habe ich noch keinem meiner Kinder erklären müssen, wie die Regeln fürs Sehen funktionieren. Noch besser, ich kenne sie selber nicht. Innerhalb kürzester Zeit weisen Kinder Fähigkeiten in der Verarbeitung von Bildern auf, die wir bislang weder...