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Posts

Es werden Posts vom Oktober, 2006 angezeigt.

Vorprojekt-Phase: Das Kunden-Orakel und die Hellseherei

"Guten Tag, mein Name ist Kluge, Martina Kluge, ich bin Geschäftsführerin der Firma BrainTeaser, man hat sie mir empfohlen." Da steht sie, die liebe Frau Kluge. Ihre Präsenz erfüllt das ganze Büro, obwohl sie noch gar nicht eingetreten ist. Große, intelligente Augen blicken Sie neugierig an. Ihr Freund Heinrich, von ihm ist die Empfehlung, hat den Besuch schon vorgewarnt. Sie sei ein Wirbelwind, sagte er Ihnen am Telefon -- und er klang dabei amüsiert. Nun denn ... "Bleiben Sie sitzen", sagt Frau Kluge freundlich, lächelt hinreißend und löst sich aus der Tür. Ihre Augen haben offenbar einen neuen Fixpunkt gefunden, auf den Sie regelrecht zustürzt. Sie strebt auf das voll beschriebene Whiteboard mit den Projektplanungen der nächsten sechs Monate zu. Das Ergebnis zweier Nächte Planungsarbeit mit Ihrem Kollegen Gerd. Das Zeug ist wichtig. "Darf ich?" Eigentlich nicht, eigentlich wollten Sie gerade "Nein" sagen -- aber es ist zu spät. Es kommt Ihnen

Bucheinblicke

Manche Ideen taugen als Produktidee und lassen sich mit viel Glück erfolgreich auf den Markt bringen. Das "Web 2.0" ist voll mit solchen Versuchen. Andere Ideen schrammen an einer Grenze, die rechtlich vermutlich nicht ganz unbedenklich ist -- was aber auch konstruktiv als Kunstform umgemünzt werden kann. Ein Beispiel: Amazon bietet eine "Search Inside"-Funktion bei ausgewählten Büchern in ihrem Verkaufsportal an. Sie geben einen Suchbegriff ein, und Ihnen wird eine Liste geliefert mit allen Seiten, die diesen Begriff enthalten. Klicken Sie nun eine Seite an, wird Ihnen die Buchseite als Bild vollständig angezeigt. Es bedarf keiner großen Mühe, um sich mittels geschickter Suchabfragen den Einblick in ein ganzes Buch zu verschaffen. Hatten Sie die Idee auch schon? Die Idee liegt derart provokant nahe, auch der nächste Schritt, diesen Vorgang mit einem Programm zu automatisieren, dass sich eine Frage aufdrängt: Wie verträgt sich eine solche, eigentlich sehr kundenorie

Prozessor mit 10 Fingern

Computer rechnen mit Einsen und Nullen, nicht wahr?! Meistens, aber nicht immer. Ich kann mich dunkel erinnern, mal von einem Rechner gelesen zu haben, einem Rechner aus grauer Vorzeit, der mit einem höherwertigen Zahlensystem rechnete. Im 6er-, 10er- oder 12er-System, ich weiß es nicht mehr. Doch jetzt kann ich das Kramen in den grauen Zellen sein lassen. Es wird ihn wieder geben, den Computer mit "10 Fingern". (Für den Hinweis vielen Dank an AnA.) IBM hat erste Details verraten über den kommenden Power6-Prozessor. 5GHz und eine dezimale Fließkommaeinheit (Floating Point Unit, FPU) sollen den Prozessor auszeichnen, so vermeldet bei golem . Die Verwendung des 10er-Systems lasse den Prozessor schneller rechnen, so heißt es in der Meldung. Aber warum? Details sind in der Meldung nicht zu finden, auch nicht auf den verlinkten Seiten. Meine Vermutung ist, dass die FPU auf Schaltungsebene mit mehrwertigen Logiken arbeitet, auf der die Zahlen durch verschiedene Spannungslevel ab

RFID

Eigentlich sind die kleinen Funk-Chips kalter Kaffee -- eine fast schon uralte Idee, die jedem Nachrichten-Techniker wie selbstverständlich vorkommen mag. Im Gespräch sind diese Chips schon seit vielen, vielen Jahren. Doch allmählich scheint ein Markt für ihren Einsatz zu entstehen. Es sieht so aus, als würde RFID (Radio Frequency Identification) Wirklichkeit werden. Die Marktprognosen sehen bestens aus ( heise-Meldung ). Vor kurzem bin ich durch eine andere heise-Meldung auf eine Informationsbroschüre zu RFID gestoßen. Herausgegeben hat sie das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. ( FIfF ). Die Broschüre ist angenehm zu lesen. Sie beschäftigt sich unter anderem mit der Technik, Anwendungen von RFID, Risiken & Ängsten und kryptographischen Methoden. Eine ausführliche Liste mit Links bietet interessierten Lesern Einstiegspunkte. (Übrigens finden Sie auf der Webseite von FIfF auch eine ähnlich aufgebaute Broschüre zur elektronischen Gesundhei

Idee zum WebCaching

Immer wieder treibt mich das Thema "HTTP-Caching" um -- ich nenne es auch gerne WebCaching, auch wenn der Begriff es nicht ganz trifft. Caching ist ein wichtiges Thema in vielen Bereichen, in denen es um Performanz geht. Prozessorarchitekturen, Datenbanken und webbasierte Systeme etc. nutzen Caching sozusagen als Turbolader. Vermeintlich langsame Systeme können durch geschickte Caching-Strategien rasend schnell werden, indem sie die von ihnen erwarteten Reaktionen vorhalten. Kurz etwas Hintergrund zu HTTP und HTTP-basiertem Caching, bevor ich zu meiner Caching-Idee komme. HTTP ist ein Anfrage/Antwort-Protokoll. Der Client, z.B. Sie über Ihren Webbrowser, schickt eine HTTP-Anfrage ( request ) an einen Webserver, und der Server beantwortet die Anfrage mit einer HTTP-Rückmeldung, einem HTTP- Reply . Es ist immer dasselbe. Ausschließlich der Client schickt Requests an den Server; und der Server reagiert nur auf diese Anfragen mit einem Reply. Das Prinzip ist sehr einfach. Wenn S