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Es werden Posts vom 2016 angezeigt.

Lernen als Emergenz sozialer Prozesse

Ist das Lernen sozial besser motivierbar? Betrachten wir das Lernen nicht als zu individuell? Dabei sind wir vorrangig soziale Wesen, unser Verhalten ist eingebettet in soziale Normen. Die Macht der sozialen Norm, die Macht des Wunsches nach Gruppenzugehörigkeit hat einen großen Einfluss auf unser individuelles Verhalten. Was wir Lehrende vollkommen unterlassen, ist, diesen sozialen Aspekt zu gestalten. Wenn wir Teamarbeit einfordern, dann nach bestimmten Normen -- und den Gruppenprozess bewerten wir auch noch mit einer Note. Beispiel: Eine Gruppe aus fünf Studierenden muss eine Software nach allen Regeln der Kunst entwerfen, planen, entwickeln und testen, wobei jedem Mitglied der Gruppe bestimmte Rollen zugeteilt werden. Es ist mehr als verständlich, dass Studierende diese Form artifizieller Zwecksozialisierung meiden und ablehnen. "Ich mag Gruppenarbeit nicht!", ist ein nicht selten zu hörender Satz. Die andere, übliche Form der Gemeinsamkeit zeigt sich beispielweise in

Mit Prof. Handke im Gespräch: Vom Workbook zum Inverted Classroom

Aus dem Netz in Handkes Büro Es gibt diese schönen Momente, da führen soziale Medien zu sozialen Begegnungen im echten Leben. Ich twittere im Nachgang zur #BiDiWe16, ein Dialog mit Jürgen Handke ergibt sich, er schickt mir seine Telefonnummer, ich rufe sofort durch, wir verabreden uns. Drei Tage nach der #BiDiWe16 sitze ich bei Handke im Büro, das gleichzeitig sein beachtlich ausgestattetes Aufnahmestudio beherbergt. Es ist Freitagmorgen, 9. September 2016. Jürgen Handke ist mir kein Fremder. Ich habe zwei seiner ICM-Konferenzen besucht, auf der #BiDiWe16 in Berlin hielt er die Keynote. Er hat für seine Lehre Preise erhalten, zuletzt 2015 den Ars Legendi-Preis für exzellente Hochschullehre. Zugegeben, ich hadere mit dem Konzept des Inverted Classroom -- auch Flipped Classroom genannt. Meine Erfahrungen mit der Programmierausbildung von Informatik-Studierenden des 1. und 2. Semesters lassen mich zweifeln. Videos habe ich auch schon produziert, aber vor allem das selbstgesteuerte

Fachtagung #BiDiWe16: Was war das Ziel?

Dienstag, 6. September 2016, ich bin in Berlin im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages. Die SPD hat zu einer Fachtagung geladen: Bildung in einer digitalisierten Welt , Twitter-Hashtag #BiDiWe16 . Der Besuch ist frei, jeder kann teilnehmen, man musste sich lediglich vorher anmelden. Man konnte sich gar um die Durchführung eines Workshops bewerben. Drüben, keine 200 Meter weiter im Reichstag läuft die Haushaltsdebatte; das Paul-Löbe-Haus und der Reichstag sind unterirdisch miteinander verbunden. Am Abend wird der Spiegel einen kleinen Videoauszug aus dem Plenarsaal bringen, wie Bundestagspräsident Lammert Kanzlerin Merkel rügt. Es sind diese absurden, vollkommen unwichtigen Momente, die mediale Aufmerksamkeit genießen. Ein Schlaglicht, wie schwierig es für die Politik ist, sich auf Sachthemen zu fokussieren. Eine Tagung in den Grenzen der Zeit Warum bin ich hier? Das Thema Bildung und Digitalisierung interessiert mich als Hochschullehrer. Aber das ist der vordergründige Anlas