Die diesjährige "Free and Open Source Software Conference" (FrOSCon) in St. Augustin (25./26. August) war eine ganz neue Erfahrung für mich: Bislang habe ich nur akademische Konferenzen rund um das Thema Software bzw. Informatik besucht. Die FrOSCon ist keine akademische Konferenz und ist, ganz im Sinne von freier und offener Software, für jeden Interessierten zugänglich. Ein symbolisch zu nennender Eintritt von 5€ (für beide Tage!) grenzt sich wohltuend ab von den horrenden Preisen bei Akademikern, 300-500€ Teilnahmegebühr sind da keine Seltenheit. Dabei steht die FrOSCon in Organisation und Programm professionellen Konferenzen in nichts nach. Ein Heer von Freiwilligen organisiert die FrOSCon. Es geht also auch ganz anders!
Und noch etwas ist ganz anders. Die Vorträge auf der FrOSCon sind nützlich und pragmatisch. Das kann man leider von vielen akademischen Konferenzen nicht uneingeschränkt behaupten. Man erfährt spannende Dinge, lernt etwas und wird tatsächlich "angefixt", das eine oder andere Thema einmal anzugehen. Tim Becker und Matthias Krauß hielten am Samstag einen hinreißenden Vortrag "How to build your own computer from scratch" zu Open Hardware. Am liebsten hätte ich gleich mit dem Lötkolben losgelegt. Die beiden haben wunderbar erklärt, warum ein paar Widerstände und Kondensatoren die Anschlussleitungen eines Microprozessor zieren müssen. Aber auch Uwe Ziegenhagen konnte mit seinem Vortrag zum Arduino begeistern. Ob ich nicht doch den Lötkolben erst einmal beiseite lege und mein Programmierglück mit dem Arduino versuche?
Am Sonntag hörte ich von Judith Andresen und Heiko Harthun einen sehr gelungen Vortrag zur effizienten Gestaltung von Arbeitstreffen: "Nur keine Langeweile!". Ich hätte den beiden noch stundenlang zuhören können. Selena Deckelmann forderte in ihrer halbstündigen Keynote alle eindringlich auf, dass sich jeder dazu verpflichten möge, anderen irgendetwas zum Umgang mit einem Computer beizubringen. Computer sind zu wichtig in unserem Leben geworden.
Mein ursprünglicher Anlass, die FrOSCon zu besuchen, war allerdings eine einzige Person: Andy Wingo. Etwa eineinhalb Wochen vor der Konferenz las ich auf seinem Blog, den ich seit einiger Zeit verfolge, dass er auf der FrOSCon gleich drei Vorträge halten wolle: zu Guile, einer Scheme-Implementierung, die Wingo als Hauptentwickler pflegt; zu JavaScript, an dessen Implementierung er hauptberuflich mitarbeitet; und zu Delimited Continuations. Alles drei Themen, die mich sehr interessieren. Und ich wurde nicht enttäuscht. Wingo hat einen lockeren und sehr netten Vortragsstil, weiß eine Menge zu erzählen, und hat Breite und Tiefe anzubieten in seinem Wissen, etwas, was man selbst auf akademischen Konferenzen selten bekommt. Kurzum, ich bin glücklich mit vielen Stimuli abgefüllt nach Hause gefahren. Die Delimited Continuations haben es mir besonders angetan.
Was mich am meisten überrascht hat, ist das Altersspektrum. Anfangs glaubte ich noch, ich wäre auf einer Konferenz etwas schräger Geeks und Nerds gelandet in der Altersgruppe der 20-30-Jährigen. Dieser Eindruck stammte aus dem ersten Vortrag, den ich im Lisp-Track der FrOSCon hörte. Meinen Eindruck musste ich spätestens beim Arduino-Vortrag korrigieren. Plötzlich saß da auffällig gut vertreten meine Altersgruppe der 40-50-Jährigen, auch waren noch deutlich ältere Menschen dabei. Man interessierte sich durch alle Altersgruppen hinweg für diese kleinen Mikroprozessoren. Faszinierend! Der Vortrag zur Gestaltung von Arbeitstreffen war wiederum von den 30-40-Jährigen dominiert. Offenbar vereint die FrOSCon viele Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Hintergründe beim gemeinsamen Thema: Allen geht es um freie und offene Software -- und den Durst um frei vermitteltes Wissen.
Die FrOSCon hat noch einen besonderen Aspekt, den ich noch nie auf einer akademischen Konferenz gesehen habe: ein Kinderprogramm! Kinder der 5.-10. Schulklassen konnten Minecraft spielen, Vorträge zu Linux und zur Programmierung in Python hören, Geo-Caching über den Campus machen und noch einiges mehr. Vorbildlich!
Ich wünschte, es gäbe mehr solcher Konferenzen!
Und noch etwas ist ganz anders. Die Vorträge auf der FrOSCon sind nützlich und pragmatisch. Das kann man leider von vielen akademischen Konferenzen nicht uneingeschränkt behaupten. Man erfährt spannende Dinge, lernt etwas und wird tatsächlich "angefixt", das eine oder andere Thema einmal anzugehen. Tim Becker und Matthias Krauß hielten am Samstag einen hinreißenden Vortrag "How to build your own computer from scratch" zu Open Hardware. Am liebsten hätte ich gleich mit dem Lötkolben losgelegt. Die beiden haben wunderbar erklärt, warum ein paar Widerstände und Kondensatoren die Anschlussleitungen eines Microprozessor zieren müssen. Aber auch Uwe Ziegenhagen konnte mit seinem Vortrag zum Arduino begeistern. Ob ich nicht doch den Lötkolben erst einmal beiseite lege und mein Programmierglück mit dem Arduino versuche?
Am Sonntag hörte ich von Judith Andresen und Heiko Harthun einen sehr gelungen Vortrag zur effizienten Gestaltung von Arbeitstreffen: "Nur keine Langeweile!". Ich hätte den beiden noch stundenlang zuhören können. Selena Deckelmann forderte in ihrer halbstündigen Keynote alle eindringlich auf, dass sich jeder dazu verpflichten möge, anderen irgendetwas zum Umgang mit einem Computer beizubringen. Computer sind zu wichtig in unserem Leben geworden.
Mein ursprünglicher Anlass, die FrOSCon zu besuchen, war allerdings eine einzige Person: Andy Wingo. Etwa eineinhalb Wochen vor der Konferenz las ich auf seinem Blog, den ich seit einiger Zeit verfolge, dass er auf der FrOSCon gleich drei Vorträge halten wolle: zu Guile, einer Scheme-Implementierung, die Wingo als Hauptentwickler pflegt; zu JavaScript, an dessen Implementierung er hauptberuflich mitarbeitet; und zu Delimited Continuations. Alles drei Themen, die mich sehr interessieren. Und ich wurde nicht enttäuscht. Wingo hat einen lockeren und sehr netten Vortragsstil, weiß eine Menge zu erzählen, und hat Breite und Tiefe anzubieten in seinem Wissen, etwas, was man selbst auf akademischen Konferenzen selten bekommt. Kurzum, ich bin glücklich mit vielen Stimuli abgefüllt nach Hause gefahren. Die Delimited Continuations haben es mir besonders angetan.
Was mich am meisten überrascht hat, ist das Altersspektrum. Anfangs glaubte ich noch, ich wäre auf einer Konferenz etwas schräger Geeks und Nerds gelandet in der Altersgruppe der 20-30-Jährigen. Dieser Eindruck stammte aus dem ersten Vortrag, den ich im Lisp-Track der FrOSCon hörte. Meinen Eindruck musste ich spätestens beim Arduino-Vortrag korrigieren. Plötzlich saß da auffällig gut vertreten meine Altersgruppe der 40-50-Jährigen, auch waren noch deutlich ältere Menschen dabei. Man interessierte sich durch alle Altersgruppen hinweg für diese kleinen Mikroprozessoren. Faszinierend! Der Vortrag zur Gestaltung von Arbeitstreffen war wiederum von den 30-40-Jährigen dominiert. Offenbar vereint die FrOSCon viele Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Hintergründe beim gemeinsamen Thema: Allen geht es um freie und offene Software -- und den Durst um frei vermitteltes Wissen.
Die FrOSCon hat noch einen besonderen Aspekt, den ich noch nie auf einer akademischen Konferenz gesehen habe: ein Kinderprogramm! Kinder der 5.-10. Schulklassen konnten Minecraft spielen, Vorträge zu Linux und zur Programmierung in Python hören, Geo-Caching über den Campus machen und noch einiges mehr. Vorbildlich!
Ich wünschte, es gäbe mehr solcher Konferenzen!