Der Bestseller "The 4-Hour Workweek" (4HWW) von Tim Ferriss (zu deutsch erhältlich unter dem Titel "Die 4-Stundenwoche") hat einen Trend der IT-Szene, das Outsourcing, aufgegriffen und zum persönlichen Lebensthema gemacht. Die Befreiung von einem festen Arbeitsort und festen Arbeitszeiten und die Delegation einfacher, fest umrissener oder klar definierter Aufgaben an persönliche Agenten aus Billiglohnländern, das scheint gerade Menschen mit Bezug zur IT-Szene anzuziehen. Denn in kaum einem anderen Bereich lässt sich diese Vision von einem frei bestimmten aber dennoch finanziell ertragreichen Leben so pointiert verkaufen. Die Idee von Tim Ferriss gipfelt darin, eine profitable und hochgradig selbstgesteuerte Geschäftsidee umzusetzen, die einen kontinuierlichen Einkommensstrom bei geringstem Betreuungsaufwand generiert; damit sind die im Buchtitel proklamierten 4 Stunden pro Woche gemeint.
Diese Vision hat offenbar viele Menschen fasziniert und zum Kauf des Buches animiert -- auch mich hat das Buch von Tim Ferriss in den Bann gezogen und vieles überdenken lassen. Alleine die Frage, wie man die eigene tägliche Arbeit so organisiert, dass sie fast beliebig skaliert, hat einen unternehmerischen Produktivansatz, der nicht zu verachten ist! Wo die -- um es betriebswirtschaftlich auszudrücken -- Wertschöpfungsketten im (Arbeits-)Leben liegen, wo man Prozesse einführen und delegieren kann, wie man mit Verantwortung und Entscheidungsfindung umgehen möchte, wie man ein Mehr bei gleichem Aufwand bewältigen kann, welche Vision einen umtreiben, was man eigentlich will -- all das sind Fragen, bei denen einen allein die Suche nach Antworten ungemein bereichern kann.
Doch es gibt auch Menschen, die mit der Idee der 4-Stunden-Arbeitswoche ernst machen. Dieser Tage geisterte ein Bericht von einem "Starprogrammierer" einer Firma durchs Netz, dessen Starkult auf den Leistungen eines Entwicklers aus China beruht. Er ließ sein Tagwerk in China erledigen und verbrachte seine Arbeitszeit mit ausgiebigen Streifzügen im World Wide Web.
Der beschriebene Fall ist in "The Register" derart überzeichnet dargestellt (von dort stammt auch das Zitat, auch heise.de berichtet davon), dass ich mir nicht sicher bin, ob nicht gar die ursprüngliche Meldung von Verizon Fiktion und Non-Fiktion vermischt. Doch selbst wenn: Das Szenario ist mehr als denkbar, es ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass irgendwo auf der Welt jemand genau das getan hat oder gerade tut.
Natürlich ist es ein Unding, dass jemand ohne das Einverständnis seiner Firma einen Subkontraktor mit der übertragenen Arbeit beauftragt. Es sollte allerdings einer Firma zu denken geben, dass ein Mitarbeiter offenbar durch eine deutlich billigere (und vermutlich qualifiziertere) Arbeitskraft ersetzt werden kann. Vielmehr noch: Der "Starprogrammierer" selbst hätte sein Arbeitsmodell auch als Geschäftsmodell realisieren können und sich damit nicht strafbar gemacht. War da jemand zu geldgierig?
Wenn Sie die Idee der 4-Stunden-Arbeitswoche fasziniert, dann machen Sie's richtig und nicht so stümperhaft wie unser Fallbeispiel mit anschließender "Dauerfreizeit" in der Haftanstalt. Ein Beispiel finden Sie in brand eins 08/2012: "Die Freigeister".
Diese Vision hat offenbar viele Menschen fasziniert und zum Kauf des Buches animiert -- auch mich hat das Buch von Tim Ferriss in den Bann gezogen und vieles überdenken lassen. Alleine die Frage, wie man die eigene tägliche Arbeit so organisiert, dass sie fast beliebig skaliert, hat einen unternehmerischen Produktivansatz, der nicht zu verachten ist! Wo die -- um es betriebswirtschaftlich auszudrücken -- Wertschöpfungsketten im (Arbeits-)Leben liegen, wo man Prozesse einführen und delegieren kann, wie man mit Verantwortung und Entscheidungsfindung umgehen möchte, wie man ein Mehr bei gleichem Aufwand bewältigen kann, welche Vision einen umtreiben, was man eigentlich will -- all das sind Fragen, bei denen einen allein die Suche nach Antworten ungemein bereichern kann.
Doch es gibt auch Menschen, die mit der Idee der 4-Stunden-Arbeitswoche ernst machen. Dieser Tage geisterte ein Bericht von einem "Starprogrammierer" einer Firma durchs Netz, dessen Starkult auf den Leistungen eines Entwicklers aus China beruht. Er ließ sein Tagwerk in China erledigen und verbrachte seine Arbeitszeit mit ausgiebigen Streifzügen im World Wide Web.
A security audit of a US critical infrastructure company last year revealed that its star developer had outsourced his own job to a Chinese subcontractor and was spending all his work time playing around on the internet.
Der beschriebene Fall ist in "The Register" derart überzeichnet dargestellt (von dort stammt auch das Zitat, auch heise.de berichtet davon), dass ich mir nicht sicher bin, ob nicht gar die ursprüngliche Meldung von Verizon Fiktion und Non-Fiktion vermischt. Doch selbst wenn: Das Szenario ist mehr als denkbar, es ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass irgendwo auf der Welt jemand genau das getan hat oder gerade tut.
Natürlich ist es ein Unding, dass jemand ohne das Einverständnis seiner Firma einen Subkontraktor mit der übertragenen Arbeit beauftragt. Es sollte allerdings einer Firma zu denken geben, dass ein Mitarbeiter offenbar durch eine deutlich billigere (und vermutlich qualifiziertere) Arbeitskraft ersetzt werden kann. Vielmehr noch: Der "Starprogrammierer" selbst hätte sein Arbeitsmodell auch als Geschäftsmodell realisieren können und sich damit nicht strafbar gemacht. War da jemand zu geldgierig?
Wenn Sie die Idee der 4-Stunden-Arbeitswoche fasziniert, dann machen Sie's richtig und nicht so stümperhaft wie unser Fallbeispiel mit anschließender "Dauerfreizeit" in der Haftanstalt. Ein Beispiel finden Sie in brand eins 08/2012: "Die Freigeister".