Die ein, zwei Euro, die ein eBook gegenüber der Papiervariante oft nur billiger ist, sind ein schlechter Handel für seinen Käufer. Mit dem Buch kann ich machen, was ich will -- mit dem eBook nicht! Ein eBook verkaufen, nein, das geht nun wirklich nicht und hat der Leser des Buches auch nicht beabsichtigt, so sieht es das Landgericht in Bielefeld [siehe kLAWtext]. Lassen wir einmal dahingestellt, ob diese Rechtsauffassung bestand haben wird. Fakt bleibt: Nach derzeitiger Lage sind eBooks nur geringfügig billiger als Papierbücher, ohne dass ich das gleiche Verfügungsrecht über ein eBook habe wie über ein "normales" Buch.
Machen wir also die ökonomische Rechnung auf: Das Papierbuch kann ich nach Gebrauch wieder verkaufen, das eBook nicht. Also darf ein eBook nicht teurer sein als Neupreis minus Verkaufspreis des gebrauchten Buchs. Die Rechnung ist schnell gemacht dank des Trade-In-Angebots bei Amazon. Dort kann ich meine gebrauchten Bücher wieder loswerden. Teils zu lachhaften Preisen, aber wir wollen uns einmal an der aktuellen Bestseller-Liste des SPIEGELs (36/2013) orientieren.
Wer mag, kann meine Fleißarbeit hier einsehen; die Trade-In-Preise sind vom 6. September. Die Ergebnisse:
Ein Hardcover-Buch der Beststellerliste kostet rund 20€, der Wiederverkaufspreis liegt bei fast 9€. Das eBook dürfte dann nicht mehr als 11€ kosten, es ist mit durchschnittlich 16€ (Kindle-Preise bei Amazon) überteuert. Hardcover-Sachbücher sind gegenüber der Belletristik etwa 1€ günstiger.
Ein Paperback kostet im Schnitt 15€, es ist für knapp 7€ wieder verkaufbar. Die Belletristik ist nur geringfügig teurer als das Sachbuch. 8€ sollte das eBook höchstens kosten. Die Kindle-Ausgabe verlangt um die 12€. Das ist zuviel!
Für 10€ bekommt man Taschenbücher, die man wieder für knapp mehr als 3.50€ im Schnitt verkaufen kann. Ein eBook-Preis von etwa 6€ wäre demnach angemessen. Das eBook zum Belletristik-Taschenbuch ist mit ca. 9.50€ kaum günstiger als die Papierversion, das eBook zum Taschensachbuch kommt mit 7.50€ der Sache schon näher. Dennoch ist das eBook überteuert!
Ein eBook sollte also nur 11€, 8€ oder 6€ kosten -- je nachdem, ob das Gegenstück in Papier als Hardcover (20€), Paperback (15€) oder Taschenbuch (10€) erschienen ist. Die digitale und die Papierwelt stehen in einem kuriosen Bezug zueinander: Die ökonomisch vernünftigen Kosten des eBook-Preises sind relativ stabil gekoppelt an den Papierbuchpreis; ein angemessener Preis für das eBook liegt bei 60% der Papierfassung. Der Preis eines eBooks orientiert sich an Herstellungskosten für ein Buch, das digital nicht existiert?
Setzen wir dieser kuriosen Logik ein Ende: Für Bestsellerbücher der Kategorie Belletristik und Sachbuch ist nicht verargumentierbar, warum man die derzeitigen eBook-Preise zahlen sollte. Der Autor soll gut entlohnt sein, das Lektorat auch -- und Gewinn darf ein Verlag freilich auch machen. Aber ohne eine digitale Tausch-, Verleih- und Verkaufsbörse für eBooks wird sich kein ökonomisch nachvollziehbares Preisniveau für eBooks einstellen.
Es ist fast sicher, dass der eBook-Markt bei diesen unsinnigen Preisen die eine oder andere Wandlung erfahren wird. Man darf gespannt sein, was z.B. Sascha Lobo mit Sobooks im Schilde führt.
Machen wir also die ökonomische Rechnung auf: Das Papierbuch kann ich nach Gebrauch wieder verkaufen, das eBook nicht. Also darf ein eBook nicht teurer sein als Neupreis minus Verkaufspreis des gebrauchten Buchs. Die Rechnung ist schnell gemacht dank des Trade-In-Angebots bei Amazon. Dort kann ich meine gebrauchten Bücher wieder loswerden. Teils zu lachhaften Preisen, aber wir wollen uns einmal an der aktuellen Bestseller-Liste des SPIEGELs (36/2013) orientieren.
Wer mag, kann meine Fleißarbeit hier einsehen; die Trade-In-Preise sind vom 6. September. Die Ergebnisse:
Ein Hardcover-Buch der Beststellerliste kostet rund 20€, der Wiederverkaufspreis liegt bei fast 9€. Das eBook dürfte dann nicht mehr als 11€ kosten, es ist mit durchschnittlich 16€ (Kindle-Preise bei Amazon) überteuert. Hardcover-Sachbücher sind gegenüber der Belletristik etwa 1€ günstiger.
Ein Paperback kostet im Schnitt 15€, es ist für knapp 7€ wieder verkaufbar. Die Belletristik ist nur geringfügig teurer als das Sachbuch. 8€ sollte das eBook höchstens kosten. Die Kindle-Ausgabe verlangt um die 12€. Das ist zuviel!
Für 10€ bekommt man Taschenbücher, die man wieder für knapp mehr als 3.50€ im Schnitt verkaufen kann. Ein eBook-Preis von etwa 6€ wäre demnach angemessen. Das eBook zum Belletristik-Taschenbuch ist mit ca. 9.50€ kaum günstiger als die Papierversion, das eBook zum Taschensachbuch kommt mit 7.50€ der Sache schon näher. Dennoch ist das eBook überteuert!
Ein eBook sollte also nur 11€, 8€ oder 6€ kosten -- je nachdem, ob das Gegenstück in Papier als Hardcover (20€), Paperback (15€) oder Taschenbuch (10€) erschienen ist. Die digitale und die Papierwelt stehen in einem kuriosen Bezug zueinander: Die ökonomisch vernünftigen Kosten des eBook-Preises sind relativ stabil gekoppelt an den Papierbuchpreis; ein angemessener Preis für das eBook liegt bei 60% der Papierfassung. Der Preis eines eBooks orientiert sich an Herstellungskosten für ein Buch, das digital nicht existiert?
Setzen wir dieser kuriosen Logik ein Ende: Für Bestsellerbücher der Kategorie Belletristik und Sachbuch ist nicht verargumentierbar, warum man die derzeitigen eBook-Preise zahlen sollte. Der Autor soll gut entlohnt sein, das Lektorat auch -- und Gewinn darf ein Verlag freilich auch machen. Aber ohne eine digitale Tausch-, Verleih- und Verkaufsbörse für eBooks wird sich kein ökonomisch nachvollziehbares Preisniveau für eBooks einstellen.
Es ist fast sicher, dass der eBook-Markt bei diesen unsinnigen Preisen die eine oder andere Wandlung erfahren wird. Man darf gespannt sein, was z.B. Sascha Lobo mit Sobooks im Schilde führt.